Sehr abwechslungsreicher und lohnender Skiberg bei Hintersee / Lämmerbach (Talort). Der Hohe Zinken gehört zur Osterhorngruppe. Auf Lawinengefahr muss in speziellen Bereichen geachtet werden.
Der Aufstieg ist z.B. unter dem Gennerhorn nicht lawinensicher, weshalb die Tour nur zu lawinensicheren Zeiten unternommen werden sollte. Der Lawinenhang befindet sich rechts von der Aufstiegsstraße kurz vor der Genneralm (1295m) und wird beim Verlassen des Waldes am Fuße des Gennerhorns gequert. Bei Erreichen der freien Fläche ist es besser die Straße zu verlassen und eine Spur am unteren Waldrand zu legen, um das Durchqueren des Lawinenhanges möglichst kurz zu halten.
Ausgangsort: Ortschaft Lämmerbach am Südende von Hintersee. Einfach durch Hintersee durchfahren und weiter bis zum Parkplatz Lämmerbach am Talende. Hier beginnt die Genneralmstraße und damit der Aufstieg.
Seehöhe: 810m bis 1764m Variante 1: ca. 1000 Höhenmeter Variante 2: ca 1300m Höhenmeter
Schwierigkeitsgrad: Mittel.
Lawinengefahr: Bei großen Neuschneemengen in den steilen, baumfreien Hängen. Nach Neuschnee > 30cm, Wetterumschwüngen oder im Frühjahr nach hohen Schneelagen (Naßschneelawinen) ist speziell beim Queren des Gennerhorn-Fußes kurz vor Erreichen der Genneralm Vorsicht geboten. Vom Genner gehen dann immer wieder Lawinen ab.
Anfahrt: Von Salzburg oder Bad Ischl kommend auf der Wolfgangsee-Bundesstraße B 158 bis Abfahrt Faistenau/Hintersee (ca. 1km westlich vom Fuschlsee). Dann durch Faistenau und Hintersee bis Lämmerbach durchfahren bis zum Talende (ca. 17km)
Aufstieg: Dauert ca. 2,5 bis3 Stunden. Gute Kondition erforderlich, will man die 2,5 Stunden schaffen.
Am Ende des Parkplatzes führt links die Genneralmstrasse nach oben. Der Almstraße bis zu den Hütten der Genneralm folgen (im Winter nicht bewirtschaftet). Gehdauer bis zur Genneralm ca. 1 bis 1,5 Stunden.
Spuren die von der Almstrasse abweichen sind häufig recht steile Abkürzungen, und nicht jeder kommt dort wirklich schneller voran.
An den Hütten der Genneralm (ca. 1400m Seehöhe) geht man links (gegen Osten) vorbei über den Hügel (Foto 1). Im Hintergrund auf dem Foto sieht man die Lawinenabgänge am Gennerhorn, die manchmal über die Aufstiegstrasse verlaufen können.
Danach kurze Abfahrt in den Sattel (Mulde) am Fuße des Hohen Zinken.
Von der Mulde aus geht es durch den Wald am Fuße des Hohen Zinkens über die NW-Flanke nach oben. Der Wald lichtet sich nach oben hin, darüber ist der Berg beinahe baumfrei. Das Foto 2 zeigt den teilweise recht steilen Aufstieg.
Nach oben hin wird der Anstieg langsam flacher, das letzte Stück zieht sich etwas, bis man die Gipfelkuppe mit dem Gipfelkreuz erreicht. Hier gibt es herrliche und breite Tiefschnee- oder Firn-Abfahrten.
Abfahrt Variante 1a: Über den baumfreien Gipfelhang fährt man in den schütter bewaldeten Nordwesthang und durch dichter werdenden Wald wieder in den Sattel am Fuße des Hohen Zinken. Von dort geht es Richtung Westen zurück zur Genneralm (kleiner Aufstieg) und über Wiesen sowie die Almstraße zurück zum Parkplatz.
1b: Man hält sich vom Gipfel mehr am westlichen Bergrücken entlang, zuerst auf freien Wiesen und dann durch schütteren Wald nach unten. Wiederum ist ein kleiner Aufstieg (etwas länger als bei 1a) zur Genneralm notwendig, dann über Wiesen und die Almstraße zurück zum Parkplatz.
Abfahrt Variante 2: Vom Gipfel geht es (vom Aufstieg her gesehen praktisch auf der Rückseite) zuerst ein Stück halblinks abwärts (Richtung Südsüdost) in den Sattel vor dem Großen Radl (1742m), dort rechts über freie Hänge zum Anfang des gegen Südwesten gerichteten Schneegrabens. Durch diesen teilweise engen Graben geht es nach Umfahrung einer kurzen, felsigen Stelle bis zum Ackersbach hinunter, der ca. auf 1000m Seehöhe den Weg kreuzt. Links liegt jetzt die Ackersbachalm. Von hier muß man ca. 300 Höhenmeter gegen Nordwesten (rechts aus der Abfahrtsrichtung betrachtet) aufsteigen, wo man wieder die Genneralm erreicht und auf der Almstraße zurück zum Parkplatz fährt.
Die Variante 2 ist aufgrund der steilen, baumlosen Hänge lawinengefährlicher als die Variante 1 und sollte nur bei sehr sicheren Verhältnissen befahren werden.
Beim Parkplatz in Lämmerbach befindet sich am Brückengeländer eine Bergrettungstafel mit nützlichen Informationen, z.B. ob die Diensthütte auf der Genneralm besetzt ist. Die Telefonnummer der Bergrettung sollte man immer im Handy einspeichern, leider gibt es aber noch einige Funklöcher in der Gegend.
Der Hohe Zinken ist von Dezember bis April für Schitouren geeignet, im Frühjahr häufig mit Firnschnee. Variante 2 empfiehlt sich, wegen der höheren Lawinengefahr, eher von Februar bis April und nur bei entsprechenden Firnschneeverhältnissen.